In den Medien hört man häufig Apelle von Politikern und anderen Repräsentanten der Gesellschaft, Zivilcourage zu zeigen. Genau hier setzt das Präventionsprojekt „aufgschaut“ an und versucht aus solchen Apellen ein praxisnahes Training zu gestalten. Bei dem Projekt handelt es sich um ein Programm der Münchner Polizei zur Förderung von „Selbstbehauptung und Zivilcourage“, das speziell für Grundschulkinder konzipiert wurde. Entwickelt wurde es in Kooperation zwischen dem Kommissariat für Verhaltensorientierte Prävention und Opferschutz und dem Lehrstuhl für Sozialpsychologie.
Langfristig hat das Projekt zum Ziel, Zivilcourage im „Kleinen“ – also in der Klasse – zu stärken. Dies erfordert einerseits selbstbewusste Kinder, die ihre eigene Meinung haben und zu dieser stehen und andererseits auch die Meinung anderer akzeptieren können. Darum „aufschauen, hinhören und handeln“. Die Inhalte des Projekts werden den Kindern durch Spiele und Übungen vermittelt, welche speziell auf Problematiken abgestimmt sind und der Situation entsprechend angewendet werden können. Situationslösungen werden dabei mit den Kindern gemeinsam erarbeitet und reflektiert. So wird erreicht, das Handlungsrepertoire der Kinder zu erweitern und dadurch automatisch auch die Selbstsicherheit in schwierigen Situationen zu erhöhen.
Das Projekt startete dieses Jahr in den dritten Klassen und wird nun kontinuierlich an der Grundschule weitergeführt. Die Themenbereiche die hierbei mit den Kindern, über mehrere Wochen, erarbeitet wurden lauten:
- Selbstbehauptung – „Ich achte auf mich.“
- Gemeinschaft – „Ich achte auf andere.“
- Gewalt – „Konflikte kann ich lösen.“
- Sexuelle Gewalt – „Mein Körper gehört mir.“
- Zivilcourage – „Ich kann Gewalt verhindern.“
In Kooperation mit der Schulsozialarbeit erspielten sich die Kinder die oben genannten Leitsätze, reflektierten ihre eigene Meinung und die der anderen, lernten eine Klassengemeinschaft zu sein und selbstbewusst „aufzuschauen“!
Sophia Beutlhauser